Gruppenbild der Geförderten
Das sind die neuen Geförderten
netidee präsentierte Geförderte 2019: 830.000 Euro für innovative Projekte, Stipendien und Forschung
Über 100 Interessierte kamen am 15. November in die Ovalhalle des Wiener Museumsquartiers um das Ergebnis der Jury der netidee, Österreichs größter Internet Förderaktion, zu erfahren. 115 Einreichungen resultierten in 13 Projektförderungen und 7 Stipendien, welchen insgesamt eine Summe von rund 600.000 Euro für ihre Projekte und Stipendien zur Förderung des Internets in Österreich zur Verfügung gestellt wird. Die Ausschüttung im Rahmen der netidee Science Kooperation mit dem FWF von über 230.000 Euro ging an ein Forschungsprojekt an der Wirtschaftsuniversität Wien.

„Die Förderung und Weiterentwicklung des Internets in Österreich mit Open-SourceProjekten, das ist der Grundgedanke der netidee“, so eröffnete Andreas Koman, Vorstandsvorsitzender der Internet Privatstiftung Austria, die diesjährige netidee best-of Veranstaltung. Koman zog eine positive Bilanz des 14. Calls der netidee: 115 Anträge wurden gestellt und 13 Projekte und 7 Stipendien wurden schließlich von der netidee-Jury zur Förderung vorgeschlagen. Diese behandeln aktuelle Themen im Netz: der Umgang mit Hasspostings ist ebenso dabei wie der Schutz persönlicher Daten auf Online-Plattformen. Spannend aber auch Projekte zum Monitoring von IoT-Geräten im Haushalt oder zur automatisierten Optimierung von Webseiten. Vielfältig sind die Themen der geförderten Stipendiaten: die Feststellung gefälschter E-Mails mittels Machine Learning, die Kennzeichnung von Werbung auf Social-Media Plattformen und das automatisierte Erkennen von Fake News mittels Datenanalyse werden darin behandelt.  

netidee Science Förderung an Forschungsprojekt zum Internet der nächsten Generation Das Institut für Informationswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien erhielt den Zuschlag zur Förderung ihres Forschungsprojekts PENNI: Richtlinienbasiertes Internet der nächsten Generation . Die netidee Science Förderung wird in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsfonds FWF abgewickelt. Artemis Vakianis, Vizepräsidentin des FWF, und Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Privatstiftung Austria, verliehen die Förderung. Vakianis unterstrich dabei die Wichtigkeit dieser Partnerschaft: „Kooperationen wie netidee Science zur Finanzierung bestimmter Bereiche der Grundlagenforschung stellen bereits seit einigen Jahren wichtige Ergänzungen in der Forschungsförderung des FWF dar.“ Schildberger zeigte sich erfreut: „Die Forschung nach den Rahmenbedingungen und Protokollen für ein Next-Generation-Internet: passender kann ein Projekt für die netidee gar nicht sein.“ Abschließend bestätigte Schildberger auch, dass für 2020 wieder bis zu einer halben Million Euro zur Förderung der wissenschaftlichen Community bereitstehen.

Sonderpreis für verantwortungsvolle Digitalisierung Zusätzlich zur Projektförderung vergibt die netidee auch Sonderpreise, die mit je 3.000 Euro extra dotiert sind. Heuer wurde dieser an ein herausragendes Projekt zum Thema verantwortungsvolle Digitalisierung vergeben. Bis zum Moment der Bekanntgabe wissen die Nominierten nicht, welches Projekt gewinnt. Nominiert waren dafür die Projekte ACONA, ein Open Source Tool zur automatisierten Analyse von Zugriffs-Daten zur Optimierung von Webseiten, Delete Your Data, ein Modul für EntwicklerInnen zum korrekten Umgang mit BenutzerInnen-Daten auf Online-Plattformen und  IoT WatchDog, eine Lösung zur Kontrolle des IoT-Datenflusses im Haushalt. Weiters RESTPECTeD, eine Software für benutzerInnenfreundliche und technisch nachvollziehbare Zustimmungen zu Tracking und SIKOSI, Open Source Software Development Kits für EntwicklerInnen für sichere und nachvollziehbare Datennutzung und  -transfers. Die netidee-Jury vergab den Preis an das Projekt SIKOSI, das von der FOTEC, dem Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt, eingereicht wurde.  

Martin-Prager-Integrationspreis Auch heuer wurde wieder der Martin-Prager-Integrationspreis in Höhe von 3.000 Euro vergeben. Dieser wurde in Gedenken an den verstorbenen IPA Stiftungsrat KR Ing. Martin Prager ins Leben gerufen. Der Preis wird an jenes geförderte Projekt vergeben, das am besten auf eine Stärkung der digitalen Teilhabe sowie die Nutzung des Internets für integrative Zwecke abzielt. Nominiert waren dafür die Projekte DEC 112, eine Notruf-App für Gehörlose, Schneller Konter, eine Web App für rasche und kreative Reaktionen auf Hasspostings und OSKAR, eine Smartphone-Tastatur für Blinde. OSKAR, das an der TU-Wien gestartete Projekt einer Tastatur, mittels derer auch Blinde und Sehbehinderte am Smartphone schnell tippen können, erhielt den Zuschlag der netidee-Jury.  

Hier eine Liste mit allen Geförderten des netidee Call 14.  Auf den verlinkten Projektseiten findet man ausführliche Einblicke in die Projekte - die Teams verfassen regelmäßige Blogbeiträge über ihre Projektfortschritte.

Projekte

  • IoT-WatchDog: Die technische Lösung zur Kontrolle des IoT-Datenflusses im Heim-Netzwerk! Mit einem an den Heim-Router angeschlossenen Minicomputer (einem Rasperry Pi) können Datenströme von IoT Geräten im Haushalt reguliert und potentielle Gefahrenstellen aufgezeigt und blockiert werden – einfach und benutzerInnenfreundlich über ein Webinterface
  • ACONA: ACONA steht für Augmented Content Analytics und ist ein Open Source Tool für Website-BetreiberInnen, das Zugriffs-Daten automatisiert analysiert, vereinfacht aufbereitet und konkrete Maßnahmen für die Optimierung des Contents vorschlägt. Ein zeit- und ressourcen-schonendes Tool für den nachhaltigen Erfolg von Web-Projekten.
  • Cloud_FPGA_tool: Ein Tool zur effizienten Programmierung von FPGAs! Entwickelt werden die Programmierumgebung und ein Compiler für die neue Programmiersprache nMigen. Für ProgrammierInnen von Compute Solutions in the Cloud, die FPGAs nutzen möchten.
  • SIKOSI: Client- und Server-seitige Software Bibliotheken für EntwicklerInnen zur Gewährleistung einer sicheren und nachvollziehbaren Datenübertragung! Developer können die im Projekt entwickelten Software Development Kits einfach in bestehende oder neue Systeme integrieren. Besonders in KMUs können damit sichere Systeme geschaffen und einem Datenmissbrauch entgegen gewirkt werden.
  • eTrax | rescue: Eine Cloud-basierte Software zur professionellen Abwicklung von Personensucheinsätzen. Unterstützt das Live-Tracking von Suchmannschaften und erstellt eine lückenlose Einsatzdokumentation. Die Zuweisung von Suchgebieten erfolgt standardisiert, wodurch die Ausrückzeit von Einsatzteams signifikant verkürzt wird.
  • MSS Outreach: Die Aufzeichnung von Boden- und Gebäudeerschütterungen mittels eines Netzwerks von seismischen Sensoren in besiedelten Gebieten mit sensitiver Infrastruktur -  und deren Analyse und Darstellung - annähernd in Echtzeit - im Internet!
  • DEC112- 2.0: Die Notruf-App für Gehörlose! Anschlussförderung für den Ausbau und die Professionalisierung der bestehenden Infrastruktur. Entwickelt wird eine Testumgebung mit einem Chatbot. Mit Hilfe des Chatbots können gehörlose Personen den Umgang mit der App lernen und erzeugen gleichzeitig Testdaten zur Schulung des Leitstellenpersonals. Dies alles mit dem Ziel einer noch besseren Kommunikation im Notfall.
  • Schneller Konter: Eine Web-App für eine rasche, einfache und kreative Reaktion auf Hasspostings in Sozialen Medien. Die App ermöglicht den Zugriff auf diverse Kommunikations-Strategien und -Bausteine im Umgang mit Postings - das Projekt für mehr Zivilcourage und kreative Gegenrede im Internet.
  • OSMD AudioPlayer: Die interaktive Musiknotenanzeige im Webbrowser. Die Open Source Lösung für Musik-Lernportale und -Lernspiele, Übungs-Apps, Notenverlage und Online-Shops. Der Audio Player wird um ein interaktives Playback mit Kontrolloptionen wie Geschwindigkeit, die Lautstärke einzelner Stimmen oder die Wahl der Startposition erweitert.
  • Oskar: Die mobile Hardware-Tastatur für Blinde. Kann wie ein Smartphone ohne feste Unterlage im Stehen und Gehen verwendet werden und ermöglicht die Eingabe der Blindenschrift Braille. Damit können Blinde viermal schneller schreiben als auf einer herkömmlichen virtuellen Smartphone-Tastatur!
  • Delete Your Data: Ein Modul für EntwicklerInnen zum korrekten Umgang mit BenutzerInnen-Daten auf Online-Plattformen. DeveloperInnen von Online-Plattformen können damit UserInnen einfach und transparent Auskunft über die Verwendung ihrer gespeicherten Daten geben. Und UserInnen können ihre Daten damit eigenständig löschen und anonymisieren.
  • RESPECTeD: Ein Web-Browser Plugin für die einfache und rechtlich eindeutige Zustimmungen von UserInnen zum Tracking. Eine Software-Lösung für Service Provider mit der Zustimmungserklärungen von Usern generiert werden können und die die Wünsche der User berücksichtigt werden. Zustimmungserklärungen sind zu Tracking technisch nachvollziehbar und rechtlich durchsetzbar.
  • netRob: Ein web-basiertes Framework zur einfachen grafischen und textuellen Programmierung echter und virtueller Industrieroboter und deren Simulation in 3D. Die Programme werden auf echten Industrierobotern ausführbar sein aber auch mittels Web-App virtuelle Roboter steuern. Der Einstieg in die Robotik für Schülerinnen und Schüler – und für alle Technik-Begeisterte.

Stipendien

  • Mail authorship verification and phishing recognizing with machine learning on iOS: Die AbsenderInnen-Informationen einer E-Mail zu verfälschen ist sehr einfach. HackerInnen machen das um an Informationen von UserInen oder Unternehmen zu gelangen oder Klicks auf mitgesandte Internet-Adressen auszulösen. In dieser Master-Arbeit wird untersucht, ob und wie gut Machine Learning verwendet werden kann, um AutorInnen einer E-Mail anhand des geschriebenen Textes zu verifizieren. Dafür wird auch eine iOS App entwickelt.
  • Kennzeichnungspflicht von Werbeinhalten in digitalen Kommunikationsmedien zum Schutz des Verbrauchers: Sogenannte "Influencer" werben häufig mit ihren Beiträgen für Produkte, ohne die wirtschaftliche Verbindung zu den HerstellerInnen offenzulegen. Und ganz generell ist die Kennzeichnung von Werbung im Internet oft fehlerhaft und verstößt gegen Gesetze. KonsumentInnen werden dadurch getäuscht. In dieser Diplomarbeit wird eines Rechtsvergleich zwischen Deutschland und Österreich erstellt. Zudem wird untersucht, ob das österreichische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb den technischen Entwicklungen im Web gewachsen ist.
  • Strategien in der Plattformökonomie: Digitale Plattformen sind das dominante Geschäftsmodell im E-Commerce. In der Dissertation werden die Geschäftsmodelle in der Plattformökonomie des Onlinekonsumgüterhandels untersucht. Dies anhand des deutschen Modehandels. Eine Typologie von Geschäftsmodellen soll theoretisch und empirisch begründet werden und eine Kategorisierung der Unternehmen der deutschen Bekleidungsbranche vorgenommen.
  • Controlling quality of service for edge offloading: Aufgrund der begrenzten Kapazitäten von Smartphones und IoT-Geräten werden Anwendungen und Datenspeicherungen teilweise in die Cloud ausgelagert. Allerdings ist das bei Real-Time Applikationen nicht möglich, weil Quality of Service bspw. aufgrund der hohen Latenz, dabei nicht gewährleistet werden kann. In dieser Arbeit werden neue Strategien für die Kontrolle und das Monitoring von Quality of Service (Response Zeiten, Verfügbarkeit) mittels Edge Computing untersucht. Dies mit dem Ziel, ununterbrochene Dienste für mobile UserInnen zu ermöglichen, wie beispielsweise in einem Smart-City-Szenario.
  • Zum Einsatz digitaler Medien in der Erwachsenenbildung: In dieser Dissertation wird evaluiert, inwiefern offene und digitale Lernsettings in der beruflichen Erwachsenenbildung erfolgversprechend sind. Und zwar dann, wenn die NutzerInnen der Lernangebote selbst nur wenig formelle Lern- und Bildungserfahrung mitbringen. Zur Überprüfung dieser Forschungsfrage wird eine digitale Lernplattform entwickelt, welche im Rahmen eines ECDL Seminars eingesetzt werden soll.
  • Fake News Detection – A novel Challenge For Social Media Retrieval: Spätestens seit der Präsidentschaftswahl in den USA 2016 ist allen der Einfluss von „Fake News“ auf die öffentliche Meinung bewusst. Das Thema ist aber hochkomplex und die Bewertung von Fake News eine semantische Herausforderung. Die Frage ist, ob Fake News durch Datenanalyse automatisch erkannt und bewertet werden können. Das wird in dieser Diplomarbeit untersucht. Und dafür wird auch ein Fake News Detektor entwickelt und evaluiert.
  • Performance-Analyse von nativen und plattformübergreifenden Entwicklungsansätzen bei UI-Interaktionen: Diese Arbeit befasst sich mit einem Performance-Vergleich von nativen und plattformübergreifenden Entwicklungsansätzen für Smartphones. Dazu werden drei Applikationen, nativ (Android und iOS) sowie plattformübergreifend implementiert. Mittels eines vollautomatischen Testfalls wird dann die Ressourcenauslastung (CPU und RAM) zwischen den Entwicklungsansätzen verglichen.

     

     

     

     

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io
10.02.2020
Mal wieder sehr spannende Projekte dabei!
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