Lost in Data

Ich bin Unternehmens- und Kommunikationsberater im Bereich Data und Analytics und arbeite gerade im Rahmen des Masterstudiums History and Philosophy of Science an einer Analyse der Philosophie in Data Science. Das Projekt ist eine praktische Illustration von Problemen rund um data literacy.

Lost in Data richtet sich an interessierte Öffentlichkeit, der Lobbying und Einflussnahme in Europa ein Anliegen ist. Auch für Medien bietet es Anknüpfungspunkte, um Ansätze für nähere Recherchen zu finden. Über die sachliche Ebene hinaus wendet sich das Projekt an alle, die sich mit Daten, Analysen und Transparenz beschäftigen; das Projekt findet also auch Einsatzmöglichkeiten im Bildungsbereich.

Auf den ersten Blick werden die Einträge des EU_x0002_Lobbying-Registers aufbereitet und über Abfragen und Visualisierungen zugänglich gemacht. Damit können User Details über die größten Lobbyisten und deren Themen abfragen. Auf den zweiten Blick wird hinterfragt, inwiefern die Daten tatsächlich Antwort auf diese Fragen geben – denn die scheinbar vollständigen, aber inkonsistenten und unklaren Daten des Lobbyingregisters lassen, in ein und demselben Datenmodell, unterschiedliche Interpretationen zu.

In einer Testversion wurden Daten aus dem Lobbyingregister auf Landkarten gemappt, in diesen Karten kann nach Organisationen oder Themen gefiltert werden. Diese Anwendung wird mit präziserer Information erweitert, spielerische Enscheidungsbäume verdeutlichen Fragen: Denn trotz der Datenfülle bietet das Lobbyingregister wenig Information darüber wofür große Organisationen tatsächlich lobbyieren.