Förderjahr 2018 / Stipendien Call #13 / ProjektID: 3130 / Projekt: Spectrum Sharing
Ist es möglich, Funkspektrum effizienter zu nutzen, wenn eine sekundäre Nutzung zugelassen ist? Und wenn ja, in welchem Ausmaß? Diese Frage wird mithilfe des zuletzt vorgestellten Algorithmus simulativ untersucht.
Der große Vorteil exklusiver Funklizenzen, wie sie z.B. Mobilfunkanbieter besitzen, ist die Tatsache, dass das eigene Netz vor Störungen durch andere (weitgehend) geschützt ist. Dies birgt aber die Gefahr, dass die meisten Frequenzen vielerorts nur gering ausgelastet sind, etwa in dünn besiedelten Gebieten. Hier bietet es sich an, "überschüssige" Kapazitäten freizugeben für andere Systeme, die (vor Ort) einen höheren Bedarf haben. Doch wie soll dabei vorgegangen werden?
Im Rahmen der Untersuchung wird ein Pluralistic Licensing Ansatz betrachtet, bei dem es im Kern darum geht, dass sich Lizenznehmer (Primärnutzer) bereit erklären, Frequenzbereiche freizugeben für eine gemeinsame Nutzung mit sogenannten "Sekundärnutzern", die dann im selben Band senden dürfen. Festgelegt wird (vereinfacht) nur, mit welcher Leistung sekundäre Nutzer senden dürfen. Mehr zum untersuchten Lizenzmodell finden Sie hier: https://ieeexplore.ieee.org/document/6478113
In der Simulation wird untersucht, inwieweit (d.h. ab wann und in welchem Ausmaß) das Senden im selben Band zu Beeinträchtigungen des Primärnutzers führt. Interessant ist, dabei, ob dort, wo Primärnutzer ohnehin viel ungenutztes Spektrum haben, dieses eingesetzt werden kann um Störeinflüsse zu "kompensieren".
Für die Untersuchung wird der im April vorgestellte Algorithmus zur Berechnung der Netzkapazität verwendet. Dabei wird ein Teil eines Mobilfunknetztes simuliert, in dem in unterschiedlicher Intensität Sekundärnutzung stattfindet. Auch wenn die Simulation auf einer sehr abstrakten Ebene durchgeführt wird, so sind grundsätzliche Aussagen über das tolerierbare (bzw. kompensierbare) Ausmaß an Störungen von Bedeutung für die Lizenzierung von Funkspektrum.
Die Ergebnisse werden in Kürze zur Publikation eingereicht.