Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2230 / Projekt: Safer Internet-Bot
In einem Workshop an einer Wiener Volksschule wurden 25 Schüler/innen der dritten Klasse in die Entwicklung des Safer Internet-Bot eingebunden: wie soll der Bot antworten? Und: braucht es einen Namen und ein Gesicht dazu?
„Meine Eltern sagen ich darf noch kein Handy haben, mein Bruder zeigt mir alle Kettenbriefe auf seinem.“
Nicht alle Schüler/innen dieser dritten Klasse Volksschule in Wien haben bereits ein eigenes Handy, doch alle kennen Kettenbriefe. Die einen „versprechen, danach leuchtet das Display“, die anderen drohen damit, „dass die Mama in einem Jahr stirbt“ oder mit einem „Handbruch in einer Minute“. Die Kinder erinnern sich auch an eine gruselige Audioaufnahme, in der eine Stimme damit droht man würde unter Beobachtung stehen. Sie erzählen uns von ihren Strategien, die sie entwickelt haben, um mit verstörenden Inhalten umzugehen. Denn sowohl in Kettenbriefen als auch auf YouTube treffen sie immer wieder auf Inhalte, die ihnen Angst machen.
„Ich konnte es nicht abdrehen, hab es schnell in mein Zimmer gelegt, die Tür zugemacht und bin gegangen.“
Nach dieser kurzen Einführung ins Thema, geht es schon an die Arbeit. Die einen sollen kritisch bewerten, was bislang am Kettenbrief-Telefon durch das Safer Internet-Team geantwortet wird. Ist es verständlich? Was könnte geändert werden? Die Kinder evaluieren auch das Dialogsystem des Chatbot. Es kommen viele Fragen auf: „Was heißt P.S. eigentlich?“, „Was ist ein Virus?“, „Was ist ein Link?“.
Schließlich ist die Kreativität der Kinder gefragt. In Kleingruppen machen sie sich an die Arbeit und erstellen eigene Antworten für den Chatbot. Manche orientieren sich dafür an konkreten Kettenbriefen, andere erinnern sich an eigene Erfahrungen und schreiben los.
Was würden Kinder antworten?
Klar wurde, dass eine klare Sprache, eindeutige Aussagen und vor allem Emojis wichtig sind! Die Antworten der Kinder werden in die weitere Arbeit an den Dialogsystemen des Chatbot einfließen und in unserem Evaluationsbericht im Herbst veröffentlicht. Einige Beispiele wollen wir euch allerdings nicht vorenthalten.