Förderjahr 2020 / Project Call #15 / ProjektID: 5156 / Projekt: urban_geodata
Ein großer Anteil der Kartenwerke haben eine offizielle Ausgangsbasis, sei es ein Grundstückskataster oder im speziellen Fall von Wien die Flächenmehrzweckkarte, die gewöhnlich eine lineare Georeferenzierung erlaubt. Durch die Verbindung von Punktmarkierungen auf der Karte mit realen geographischen Koordinaten, erhält die Karte einen räumlichen Bezug, der sie in Beziehung zur tatsächlichen physischen Welt setzt. Bei einer linearen Georeferenzierung reichen drei dieser Punktmarkierungen: Der Kartenscan wird rotiert und proportional skaliert. Um etwaigen Verzerrungen auszugleichen, kommen verfahren mit mehr Referenzierungspunkten zum Einsatz – siehe unten.
Das Problem ergibt sich aus dem Zustand des Archivmaterials, insbesondere wenn es sich um lange gelagertes Material handelt. Die Alterung und Verzerrung von Materialien, die einfoliert oder auf Leinen geklebt wurden, kann die Genauigkeit der Georeferenzierung beeinträchtigen.
Darüber hinaus können bei Kartenwerken, die aus gebundenen Einzelblättern bestehen, wie beispielsweise die Strukturanalyse Wiens, bei denen es sich um Unikate handelt, zusätzliche Herausforderungen auftreten. In einigen Fällen fehlen Überlappungsbereiche zwischen den Blättern, was zu Lücken in der gesamten Darstellung führen kann
Zur Korrektur dieser Probleme können Methoden wie Rubber-Sheeting (mit Entzerrungslinien - siehe oben) oder die Thinplate-Spline-Methode verwendet werden. Diese Methoden können Materialverzerrungen und Lücken zwischen Blättern korrigieren, indem sie die Karte dehnen oder verzerren, um die geographischen Koordinaten besser anzupassen. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Methoden stets eine visuelle Kontrolle erfordern. Trotz der Effektivität dieser Techniken in der Korrektur von Verzerrungen und Lücken, ist es entscheidend, die resultierenden Karten gründlich zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie genaue und zuverlässige geographische Informationen liefern.