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Fünf Jahre Programmierkurse für Kinder
Wie ich zu diesem Thema fand (07.12.2018)
Förderjahr / / ProjektID: / Projekt: Fünf Jahre Programmierkurse für Kinder

Kinder vom Coding begeistern.

Das ist das Ziel meiner Programmierkurse, die ich seit über fünf Jahren in ganz Österreich durchführe.

Ich möchte sie dabei von meiner eigenen Begeisterung für das Programmieren anstecken. Mein erster intensiver Kontakt mit dem Computer war im Alter von etwa 10 Jahren, als ich meinen ersten geschenkt bekam: einen Commodore VC-20. Damals gab es weder (Raub-)Kopien noch Software zum Herunterladen: Mehr oder weniger alles musste mit der Hand geschrieben werden. Das bereitete mir schon damals Spaß.

Während meines Elektrotechnik-Studiums in den 90-er-Jahren gelangte das Internet in die Privathaushalte, das World-Wide-Web verbreitete sich, ich fand Gefallen an den neuen Technologien und fand darin meine berufliche Heimat. Über zehn Jahre entwickelte ich Webapplikationen in einer Wiener Softwarefirma, ehe ich mich 2011 mit meiner Firma qnipp Gmbh in diesem Bereich selbständig machte.

Im April 2013 fand ich meine nächste Berufung: das Unterrichten – in diesem Fall an der Fachhochschule Eisenstadt, wo ich Betriebssysteme (Linux) und Web-Technologien unterrichte. Im Kontakt mit den Studierenden fiel mir jedoch deren Abneigung gegen das Programmieren auf. Das war für mich nicht nachvollziehbar.

Um dem entgegen zu wirken, „erfand“ ich meine Programmierkurse für 10- bis 14-Jährige. Die Web-Technologien waren auch da dabei: Ich unterrichtete JavaScript, HTML und CSS. Im ersten Jahr fand die Arbeit noch mit einem fremden Open-Source-Produkt statt. Im Folgejahr hatte ich jedoch schon meine eigene Online-Plattform in Verwendung, mit der die Kinder gemeinsam im Team an ihren Projekten arbeiten konnten, eine Art IDE mit einem Code-Editor und der Möglichkeit, gleich im Browser das Ergebnis zu betrachten. Im Rahmen des netidee-Projekts wird diese IDE um neue Funktionen erweitert. Im selben Jahr machte ich eine Art Österreich-Tournee und veranstaltete Programmierkurse in mehreren Bundesländern.

Im dritten Jahr (2016) nahm ich noch Scratch hinzu, um auch jüngere Kinder anzusprechen. Das Jahr darauf führte mich mit einem Tiroler Unternehmer zusammen, der seinerseits einen Programmierkurs in Innsbruck veranstalten wollte – Coding4Kids war geboren. 2018 organisierte er in Tirol bereits 13 Kurse für verschiedene Altersstufen, ich bekam die Gelegenheit, eine Programmierwoche in Kitzbühel zu leiten.

Seit dem Jahr 2017 gibt es auch jährlich einen Fortgeschrittenenkurs, der den Titel Spieleentwicklung in 2D und 3D trägt und sich mit der Spieleentwicklung in Godot Engine bzw. der Modellierung in Blender auseinandersetzt. Als Vortragenden für diese Kurse fand ich einen Software Entwickler, der an der FH Hagenberg Medientechnik- und -design studierte und sich auf Game Development spezialisierte.

In dieser Zeit konnte ich beobachten, wie langsam, aber doch, das Thema Coding den Weg in die Pflichtschulen findet – noch sehr vereinzelt, aber die PHs haben das Thema entdeckt, und interessierte Lehrer bieten entsprechende Freifächer an.

Das nahm ich als Anlass, ein wenig den Fokus zu ändern. Eine Sache, die mich in der IT stört, ist die fehlende Diversität. Es ist ein von Männern dominierte Branche, und das ist mir persönlich ein Dorn im Auge. Es gibt zu wenig Frauen in der Software-Entwicklung. Auch in meinen Kursen waren in Summe deutlich mehr Buben als Mädchen. Als erste Maßnahme veranstaltete ich im Herbst dieses Jahr ein Wochenende zum Thema Creative Computing – Girls only. Elf Mädchen belagerten für zwei Tage (und die Nacht dazwischen) mein Büro und hatten viel Spaß bei der Umsetzung ihrer Projekte.

Zuletzt noch ein paar Links:

Franz Knipp

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Die Welt der Technik, im besonderen Computer, interessieren mich seit Kindesalter an. So war es nur logisch, dass ich mich für eine technische Ausbildung entschied. Während des Studiums an der TU Wien begann sich „das Internet“ in Österreich zu verbreiten, und so fand ich im Entwickeln von Webseiten und ganzen Webanwendungen meine Berufung und meinen Beruf.

2011 gründete ich nach über zehn Jahren und einer Menge großer Projekte mein eigenes Unternehmen (qnipp GmbH), um in meinem Wohnort meiner Frau und mir (und momentan drei weiteren Personen) einen Arbeitsplatz im Bereich der Software-Entwicklung zu schaffen. Zu dieser Tätigkeit gesellte sich das Unterrichten an der Fachhochschule Burgenland, das mir große Freude bereitet. Im Kontakt mit den IT-Studierenden fiel mir deren Abneigung gegen das Programmieren auf, sodass ich beschloss, mittels Coding Workshops für 10- bis 14-Jährige Abhilfe zu schaffen und den Kindern meine eigene Begeisterung für diese Tätigkeit zu vermitteln.

Motto: Have fun, teach (with) passion, be a creative coder :-)

Skills:

Softwareentwicklung
,
Linux
,
Geschäftsführung
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