
Förderjahr 2024 / Projekt Call #19 / ProjektID: 7399 / Projekt: CrOSSD2
Open-Source-Software (OSS) ist aus der modernen Technologiewelt nicht mehr wegzudenken. Sie bildet die Basis für zahlreiche Anwendungen und stellt die Infrastruktur für viele Online-Dienste bereit. Unser Projekt „Critical Open-Source Software Database“ (CrOSSD, crossd.tech) hat als Ziel den Gesundheitszustand kritischer OSS-Projekte zu erfassen, zu bewerten und übersichtlich darzustellen – mithilfe nachvollziehbarer Metriken und automatisierter Analysen.
Wo stehen wir aktuell?
CrOSSD ist bereits nutzbar! Dank der netidee-Förderung für CrOSSD1 konnten wir eine erste funktionsfähige Version entwickeln: eine Plattform, die kontinuierlich OSS-Projekte überwacht und bewertet. Dort können verschiedene Stakeholder:innen – von der OSS-Community über Unternehmen bis hin zu öffentlichen Stellen – fundierte Entscheidungen darüber treffen, welche Projekte Unterstützung benötigen und welche sich für den Einsatz in eigenen Anwendungen eignen.
CrOSSD2: Die nächsten Schritte
Mit CrOSSD2 gehen wir nun in die nächste Entwicklungsphase. Dieses Jahr stehen vor allem zwei große Schwerpunkte im Fokus:
1. Gesundheitsanalysen durch KI-Metriken
Bisher haben wir vor allem Metriken erfasst, die sich relativ einfach automatisieren lassen – etwa Commit-Aktivität oder Sicherheitsupdates. Doch um komplexere Faktoren wie Community-Engagement, Finanzierung oder nachhaltige Entwicklung zu analysieren, setzen wir auf Fortschritte im Bereich des Natural-Language-Processing (NLP) und der Large Language Models. Diese Technologien sollen uns helfen, auch komplexere, inhaltsbasierte Metriken effizienter zu analysieren.
Konkret arbeiten wir an der Entwicklung neuer Algorithmen, die automatisch Muster in Entwickler:innenaktivitäten, Dokumentation und Community-Diskussionen erkennen können. So könnten wir beispielsweise herausfinden, wie aktiv ein Projekt betreut wird oder wie gut Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden. Das Ziel ist, mehr Transparenz zu schaffen und eine noch präzisere Bewertung der OSS-Projekte zu ermöglichen.
2. Stärkere Community-Einbindung
Unsere Plattform soll sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der OSS-Community orientieren. Deshalb legen wir in CrOSSD2 besonderen Wert auf den Austausch mit Entwickler:innen, Organisationen und anderen Stakeholdern. Geplant sind unter anderem:
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Entwicklung eines strukturierten Interviewleitfadens: Um vergleichbare und aussagekräftige Daten zu gewinnen, wird ein systematischer Fragenkatalog erarbeitet. Dieser dient als Basis für qualitative Sozialforschung.
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Expert:innen-Interviews: Durch gezielte Gespräche mit OSS-Nutzer:innen und -Entwickler:innen möchten wir herausfinden, welche Herausforderungen besonders relevant sind. Die gesammelten Daten werden verarbeitet und analysiert um fundierte Schlüsse ziehen.
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Mögliche Fokusgruppen für weiterführende Erkenntnisse: In Gruppenworkshops sollen wichtige Erkenntnisse vertieft und neue Lösungsansätze diskutiert werden.
Durch diese Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass CrOSSD2 praxisnah bleibt und sich bestmöglich an den Anforderungen der Open-Source-Community orientiert.