Förderjahr 2020 / Project Call #15 / ProjektID: 5083 / Projekt: DETECT
Die Kriminalitätsentwicklung in 2020 zeigt, dass COVID die Zahl der Betrugsfälle im Onlinehandel signifikant befeuert hat. Zugleich fühlen sich 92 Prozent der Österreicher beim Onlineshopping sicher, wie eine Studie des E-Commerce-Gütezeichen zeigt.
Das Innenministerium hat am 18. März erste Daten zur Kriminalitätsentwicklung des Jahres 2020 präsentiert. Cybercrime wächst um 25%. Das Fazit für den Österreichischen Handel: Covid-19 befeuert die Zahl der Betrugsfälle im Onlinehandel signifikant.
"Jedes zweite heimische Handelsunternehmen war bereits Opfer von Betrug im Netz. Die Coronakrise hat die Zahl der Betrugsfälle im Onlinehandel 2020 massiv befeuert. Die Schäden gehen teilweise in die Millionen. Cybercrime zählt mittlerweile zu den zentralen Bedrohungen für den österreichischen Handel. Aber auch für viele Online-Shopper gilt Sicherheit mittlerweile als wichtigstes Kaufkriterium", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Generell stellen die Abwehr von Datendiebstahl, Identitätsmissbrauch und Bestellbetrug viele Webshops und Marktplätze vor große Herausforderungen. Vor allem KMU-Händler zählen zu den beliebtesten Zielen von BetrügerInnen, da viele davon ausgehen, kleine Webshops seien nicht ausreichend geschützt. [Quellen: OTS Handelsverband, BMI]
Die Bandbreite für mögliche Online-Betrugsfälle ist groß und die Betrugsmaschen werden immer ausgeklügelter. Das zeigt eine Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens. Fast jede/r Zweite war bereits Opfer von Internetbetrug, dennoch fühlen sich die Österreicher/innen beim Online-Shopping sehr sicher und legen Wert auf sichere Zahlungsmittel, Bewertungen anderer und die Zertifizierung mit einem Gütezeichen.
Das subjektive Sicherheitsgefühl hat darunter aber nicht gelitten“, erklärt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, Projektleiter der Watchlist Internet und Mitglied des DETECT Projektes, und ergänzt: „92 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, die online einkaufen, fühlen sich dabei auch sicher.“ Generell zeigt sich, dass die Zufriedenheit im E-Commerce groß ist.
Trotz der positiver Grundstimmung gilt es aber, vorsichtig zu sein, denn in Österreich war bereits fast die Hälfte von Betrugsversuchen betroffen. Die häufigste Masche: Die Ware wurde bezahlt, aber nicht geliefert. „Werden in einem Online-Shop zuerst alle möglichen Zahlungsmittel angeboten, am Ende bleibt aber nur die Vorkasse mit Vorabüberweisung übrig, sollten alle Alarmglocken schrillen“, weiß Behrens aus der täglichen Praxis.
Wirkt ein Online-Angebot unseriös, gibt es darüberhinaus Möglichkeiten, dies zu überprüfen: 44 % recherchieren über den Anbieter und suchen Kundenbewertungen, ein Drittel kauft jedenfalls nicht bei Online-Shops, die nicht vertrauenswürdig erscheinen. Weitere 30 % kontrollieren das Impressum und 16,3 % überprüfen, ob der Online-Shop mit einem Gütesiegel zertifiziert ist. Auch Freunde und Bekannte sowie die Watchlist Internet (www.watchlist-internet.at) werden gerne zu Rate gezogen. Für weitere Details der Studie siehe Österreichisches E-Commerce Gütezeichen.
Vorsicht vor und Bewusstsein für potenzielle betrügerische Angebote sind eine wesentliche Voraussetzung um nicht auf diese hineinzufallen. Technisch gestützte Methoden, sei es zur Unterstützung der FachexpertInnen in der Abwehr von Bestellbetrug oder direk zum aktivpräventiven Schutz für KonsumenteInnen wie etwa der Fake-Shop Detector, werden hierbei immer wichtiger, denn im Vorgehen gegen Cybercrime ist es entscheidend, wie lange es dauert bis betrügerische Onlineshops erkannt und exponiert werden.
Andrew Lindley
Die Unit Data Science & Artificial Intelligence (DSAI) bietet Beratung im Bereich Data Science und entwickelt Lösungen, die eine fundierte Entscheidungsfindung auf Basis großer, heterogener Datensätze und Echtzeitdaten ermöglichen.
https://www.ait.ac.at/themen/data-science