Förderjahr 2020 / Project Call #15 / ProjektID: 5156 / Projekt: urban_geodata
Die Georeferenzierung der Karten erfolgte mittels Referenzgeometrien, die Vektorisierung größtenteils ebenso. Die Ausgangsbasis hierfür ist in der Regel der Kataster - sprich die Grundstücksgrenzen. Diese sind im Vergleich zu anderen Vektordaten wie z.B. aus Openstreetmap oder der Wiener Flächenmehrzweckkarte relativ inert und entsprechen vor allem im dichten urbanen Gebiet auch den Gebäude Grundrissen. Wie schon im vergangenen Blogpost erwähnt, ist der Kataster - jedweger EU-INSPIRE-Richtlininen zum Trotz - nicht überall als Open Government Data (OGD) frei verfügbar. So wurde für die Budapester Karte notgedrungen auf Gebäude-Footprints aus Openstreetmap zurückgegriffen. Openstreetmap existiert seit 2004 und über einige Dienste lassen sich historische Datensätze beziehen.
Nachfolgender Screenshot zeigt zum Zeitpunkt des Schreibens das jüngste, frei verfügbare Luftbild von Budapest aus dem Jahr 2010 im Bereich der Corvin-Promenade (Corvin sétány). Darüber liegen OSM-Daten von 2006 in türkis, von 2012 in pink. Bei dem dargestellten Stadtteil rund um diese Promenade handelt es sich um ein Stadterneuerungsgebiet aus der Jahrtausendwende. Auf Grund der fehlenden Referenz wurden hier mit Hilfe eines Luftbildes von 2000 und der Stadtverfallskartierung die Gebäude händisch nachgetragen. Daraus ergeben sich 308 händisch erstellte Geometrien - ca 4,3% des 1993 erhobenen Bestandes.
Der Kataster ist für die Städte Wien und Bratislava frei als OGD verfügbar - siehe:
- https://data.slovensko.sk/datasety/d7dd797f-7e55-4207-9e54-875beac0ffe7
- https://www.data.gv.at/katalog/dataset/d6d8069b-f734-4c5f-b54e-5b1005fd1521
Die Zurverfügungstellung unter CC-BY erfolgte in Österreich im Jahr 2021 - Katasterdaten davor müssen nach wie vor gekauft werden. Es zeigt sich jedoch, dass im Beispiel der Stadtverfallskartierung für Wien der Kataster noch sehr viele Ursprüngliche Grundstückskonfigurationen bestehen: Nachfolgender Screenshot zeigt einen Ausschnitt südliche der Gablenzgasse. Im Hintergrund liegt die Lichtenberger'sche Kartierung, die dicke Umrandung ist der Gebäude-Footprint eines Einkaufszentrums (Lugner City), welches ab Ende der 1980er gebaut wurde, den frühen - Die Grundstücksgrenzen jedoch entsprechen noch der ursprünglichen Parzellierung, so wie sie auch 1988 kartiert worden sind. Derlei Beispiele, in denen die ursprüngliche Katastergrenzziehung vorhanden ist, halten sich mit jenen, bei denen es keine passende mehr gibt etwa die Waage. Bei dieser letzten Gruppe gibt es einen nicht unerheblichen Anteil , die in der Flächenmehrzweckkarte der MA41 von 2014 noch existieren. So ergeben sich bei dieser Kartierung 5,7% an Gebäuden die händisch nachgetragen wurden.
Zu Gewährleistung von Interoperabilität finden sich in den jeweiligen Attributtabellen der Vektorisierungen Verweise auf die jeweilige Referenzgeometiren in Form der jeweiligen Unique Identifiers:
- Kataster: Grundstücksnummer, Katastralgemeinde+Einlagezahl
- Flächenmehrzweckkarte: FMZK ID, BEZUG
- Openstreetmap: OSM ID