Kind mit Smartphone.
Kick-Off des SI-Bot Projekts
Saferinternet.at entwickelt neue Tools gegen Kettenbriefe (14.12.2017)
Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2230 / Projekt: Safer Internet-Bot

Kettenbriefe gibt es schon sehr lange, doch immer häufiger werden Kettenbriefe auch über WhatsApp versendet. Weil Kettenbriefe gerade jüngere Kinder sehr verunsichern, lanciert Saferinternet.at das "SI-Bot" Projekt.

Am 14.12 startete das Projekt "SI-Bot" mit einem Kick-Off Meeting. Bis November 2018 arbeitet ein Team von Saferinternet.at und Blossom gemeinsam an der Entwicklung eines neuen Tools, um gegen Kettenbriefe in Sozialen Medien vorzugehen. Das Ziel ist eine semi-automatisierte Form der Online-Beratung zu entwickeln, die langfristig als Service von Saferinternet.at genutzt werden wird.

Warum Kettenbriefe Kindern Angst machen

Vor allem Kinder im Volksschulalter berichten auf Saferinternet.at Workshops, dass sie Kettenbriefe verängstigen. Das ist verständlich, denn harmlosen Inhalten, wird über solche Nachrichten auch Angst und Schrecken verbreitet. Zum Beispiel wird in einer verstörenden WhatsApp-Audionachricht von einer Computerstimme behauptet, dass der/die Empfänger/in stirbt, wenn er/sie die Nachricht nicht sofort an 20 Kontakte weiterschickt. „Wenn du es nicht weiterschickst, wirst du morgen nicht mehr leben”, heißt es in der Audionachricht. Eine Person, welche die Nachricht nicht weitergeleitet hat, sei schon umgebracht worden, sie „schrie um ihr Leben“, so die Computerstimme weiter. Schließlich wird auch mit Mord an der Mutter gedroht, auch hier sei bereits eine Person ermordet worden, die die Warnung ignoriert hat.

Während Erwachsene diese Drohung vermutlich als üblen Scherz erkennen, können viele Kinder und Jugendliche diese Nachricht nicht immer als Fake einordnen. Sie ängstigen sich wirklich davor und wissen nicht, wie sie reagieren sollen.

Mit viel Elan ins Projekt

Zuerst ging es im Kick-Off Meeting um Datenschutz. Es sollen keine personenbezogenen Daten von Kindern im Laufe des Projekts gespeichert werden - es wird somit von Anfang an auch bei der technischen Entwicklung sichergestellt, dass keine Telefonnummern oder Profilbilder verarbeitet werden. Denn kommende Woche wird bereits das Vorprojekt des "Kettenbrief-Telefons" evaluiert, um die Grundlage für das weitere Projekt analysiert zu haben.

Das Kettenbrief-Telefon ist eine Telefonnummer, die eingerichtet wurde, damit Kinder die Kettenbriefe statt an ihre Freund/innen an das Saferinternet.at Team weiterleiten können. Seitdem erreichen uns pro Woche hunderte Kettenbriefe und Fragen von Kindern. Sie wollen wissen: Stimmt, was in dieser Nachricht steht? Das Saferinternet.at Team beantwortet, derzeit händisch, alle Anfragen und verweist gegebenenfalls auf das Beratungsangebot von 147 Rat auf Draht.

Dieser noch sehr mühsame Prozess soll durch das netidee-Projekt verbessert werden: wir freuen uns schon auf spannende Monate, in denen wir erste Chatbot-Beratungskonzepte mit Kindern erproben werden!

Anmerkung: Teile des Texts wurden aus einem älteren Artikel von Saferinternet.at übernommen.

Headerbild, Credit: CC0 (Pixabay)

 

 

Louise Beltzung

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Credit: Jacqueline Godany
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