Förderjahr 2021 / Projekt Call #16 / ProjektID: 5768 / Projekt: Free to Play?
Im zweiten Teil des Mixed-Methods-Projektes wurden Kinder und Jugendliche in österreichischen Schulen zu ihrem Geldausgabeverhalten in digitalen Spielen befragt. Dabei wurde durch ein Quotierung nach Alter, Schulform und Bundesland eine für österreichische Schüler:innen annähernd repräsentative Stichprobe gezogen. Insgesamt wurden bei der Befragung 2606 Kinder und Jugendliche erreicht.
Von diesen gaben 85% an, Spiele zu spielen, in denen Geldausgaben möglich sind; 42% davon nutzen diese Möglichkeiten auch. Dabei zeigten sich Auffälligkeiten: Es geben deutlich mehr männliche Befragte an, Geld in Spielen auszugeben, als weibliche. Während die Befragten im Schnitt ca. 170 Euro im Jahr ausgeben, ist diese Zahl bei den männlichen Befragten auch deutlich höher als bei den weiblichen Befragten - ein Hinweis auf den höheren Stellenwert von Wettkampf im Sinne eines Statusgewinnes bei der männlichen Sozialisation?
Darüber hinaus zeigen sich auch auffällige Konzentrationen bei den Ausgaben. Während der Großteil der Befragten wenig bis gar kein Geld in Spiele investiert, geben ein paar wenige Befragte sehr große Geldmengen an. Ähnliche Konzentrationen der Ausgaben auf wenige Spielende sind in dieser Ausprägung nur bei einem anderen "Luxusgut" bekannt - dem traditionellen Glücksspiel. Wenn sich weitere Ähnlichkeiten zu traditionellem Glücksspiel finden lassen, so verstärkt dies den Druck, auffällige Finanzierungsmodelle und Mechaniken entsprechend zu regulieren.