Förderjahr 2023 / Projekt Call #18 / ProjektID: 6899 / Projekt: ARTverse
Mit ARTverse wollen wir eine integrierte Umgebung für das Gestalten und Ausstellen von Kunst sowie die Ausbildung in virtueller Realität schaffen.
Wir möchten virtuelle Interaktionen in diesem Bereich weiterentwickeln und die Möglichkeiten dazu erweitern. Die Suche nach einer geeigneten Plattform für unser Projekt war herausfordernd.
Planänderung gleich zu Beginn
Ursprünglich wollten wir die Plattform Mozilla Hubs für ARTverse nutzen und dort unsere Räume mit unterschiedlichen Tools und Experimenten hosten. Mozilla verfolgt eine Open-Source-Politik und unterstützt WebXR, das den Zugang für XR-Geräte über einen Webbrowser ermöglicht. Mozilla Hubs wird jedoch seinen Demoserver, die Abonnements und die Community-Ressourcen mit 31. Mai 2024 einstellen. Zwar kann der Open Source Code weiterhin genutzt werden und die Anwenderinnen und Anwender können weiterhin selbst eine Website mit individuellen Bereichen hosten. Dennoch haben wir uns dazu entschlossen, eine alternative Lösung für unser Projekt zu finden. Unsere Wahl ist auf VRChat gefallen, eine Plattform, die auf Kreativität und einen aktiven Austausch zwischen den Nutzerinnen und Nutzern setzt.
In VRChat können Avatare und einzigartige Welten geschaffen werden. Die Plattform hat eine große, stetig wachsende Nutzergemeinschaft. Der Code ist nicht quelloffen, aber VRChat erlaubt den Zugang zum Software Development Kit und dem Unity-Projekt. Damit lassen sich neue Welten entwickeln und Avatare erstellen. Unser Metaverse für Kunst wird als Open-Source-Anwendung zur Verfügung stehen und es wird möglich sein, die von uns konfigurierten Assets und Features nachzubauen oder anzupassen.
Problematische Datenschutz- und Sicherheitsfragen
Ungeachtet dem großen Gemeinschaftspotenzial, das solche Plattformen für Nutzerinnen und Nutzer bereithalten, sind der Datenschutz und die Sicherheit eine Herausforderung in der sozialen virtuellen Realität. Schon bei Text- und Bildinhalten ist eine effektive Moderation schwierig. In VR ist das noch problematischer, aufgrund eventuell anstößiger Sprache, Handgesten oder auch Avatar-Eigenschaften. In Bezug auf VRChat hat es bereits Beschwerden gegeben, dass Minderjährige dort mit sexuellen Inhalten und rassistischer Sprache konfrontiert waren. Um dem entgegenzutreten, bietet die Plattform mehrere Datenschutz-Optionen. So können beispielsweise alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer stumm geschaltet und die Charakteristika ihrer Avatare verborgen werden. Das verhindert ungewollte Interaktionen in der virtuellen sozialen Realität.
Nutzerinnen und Nutzer, die sich fragwürdig verhalten, können gemeldet und rasch stumm geschaltet werden. Wer über lange Zeit hinweg auf der Plattform aktiv ist, ohne mit anderen in Konflikt zu geraten, bekommt dafür zusätzliche Avatar-Funktionen. Neue Nutzerinnen und Nutzer von VRChat starten mit einem Besucherstatus und können erst neue Inhalte hinzufügen, wenn sie einige Stunden konfliktfrei auf der Plattform verbracht haben. Das verhindert den Einsatz von Bots und die Verbreitung problematischer Inhalte. Darüber hinaus können gesperrte Nutzerinnen und Nutzer nicht einfach wieder ins System zurückkehren und weiterhin unangebrachte Inhalte erstellen.
VRChat als unsere Plattform für ARTverse
Untersuchungen zeigen, dass die meisten Nutzerinnen und Nutzer von VRChat private Räume einrichten, die sie mit anderen teilen, die ähnliche Interessen haben. Die Möglichkeit, individuelle Welten zu schaffen oder sie nur mit Freundinnen und Freunden zu teilen, fördert positive Erfahrungen mit VR-Inhalten. Dieser Trend stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern trägt auch dazu bei, die virtuelle soziale Realität für Nutzerinnen und Nutzer so sicher wie möglich zu gestalten.