Was ist viel
und was ist wenig? (23.07.2018)
Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2256 / Projekt: SeXtalks 2.0

Manchmal hat man das Gefühl, es geht einfach nichts weiter beim Projekt. Man beginnt zu zweifeln, zwischendurch vielleicht sogar zu verzweifeln. Auch wir hatten jetzt im Juni so eine Phase, wo wir genau das gedacht haben: Nix geht weiter, wir treten einfach auf der Stelle. Doch ist das auch wirklich so?

Einige Überlegungen:

Blickwinkel 1 – Stand 20 Juni 18 Wir haben noch keine neue Fördermöglichkeit gefunden.  Wir haben noch kein Medium überzeugen können, über das Thema Online-Pornographie und deren Auswirkungen zu berichten. Und das trotz intensiver Bemühungen seit April. Wir konnten auch keine InfluencerInnen überzeugen, sich über das Thema zu trauen. Wir haben zwar eine super Kampagne gemeinsam mit Y&R, aber niemand traut sich darüber zu berichten. Obwohl die Rückmeldungen aus der sexualpädagogischen Szene extrem positiv sind.

Blickwinkel 2 – Stand 20 Juni 18 Wir haben noch keine neue Fördermöglichkeit gefunden, ja. Aber wir haben uns viele Fördermöglichkeiten angesehen, bei denen wir zwar aufgrund unterschiedlichster Gründe nicht einreichen können (z.B. weil wir kein Verein sind). Wir haben uns einen Überblick über die „Förderlandschaft“ verschafft. Wir haben Gespräche mit anderen ProjektleiterInnen geführt, wie sie ihr Budget generieren. Wir haben also zumindest Wissen zusammen getragen und waren definitiv nicht untätig. Wenn man das Ziel hat, etwas in Österreich zu verändern, dann ist das oft nicht von einem Monat auf den anderen möglich. Es braucht viel Überzeugungsarbeit, bis man vielleicht im richtigen Moment, mit der richtigen Person spricht. Und wer sagt, dass all die Gespräche mit Medienvertretern, egal, ob Print, TV oder im Bereich sozialer Medien nicht doch in einiger Zeit Früchte tragen. Ja, es ist frustrierend, viel Zeit zu investieren, unglaublich viel positives Feedback zu bekommen, aber dann trotzdem keinen Bericht zu bekommen. Aber unserer Meinung nach, zumindest in unseren wieder hoffnungsvollen Momenten, braucht es Zähigkeit, um etwas verändern zu können. Zusammenfassend, unser Tun hat noch zu keinem wirklich zählbaren Ergebnis geführt, trotzdem denken wir, dass die viele Arbeit, nicht umsonst gewesen ist.

Stand 21. Juni 18 Zwei Zeitschriften bringen einen Artikel über die Kampagne #parentsonpornhub Ein Radiosender berichtet eine Stunde lang am Samstag, darüber, dass Pornos beeinflussen und keine Tutorials sind und nennt SeXtalks 2.0 als Anlaufstelle. Zur Sendung folgt auch ein Artikel auf der Webseite des Radiosenders. Eine Diskussionssendung im Fernsehen, wird sich dem Thema Pornographie im Juli annehmen. Eine weitere Sendung zeigt Bereitschaft einen Kurzbeitrag zu bringen. Ein prominenter Moderator möchte die Kampagne auf seinem privaten FB Profil teilen.

Klar sind das alles nur erste und kleine Schritte, aber die Arbeit zeigt doch erste Früchte. Es gelingt uns immer mehr durch unsere Argumentation über praktische Beispiele aber auch sehr viel wissenschaftlichen Hintergrund - wie Studien oder auch das Porno-Kompetenz Modell von Nicola Döring – zu überzeugen, dass es Handlungsbedarf im Bereich der Sexualerziehung durch die Digitalisierung gibt und wir Kinder und Jugendliche dabei nicht alleine lassen dürfen. 

Tags:

SeXtalks Sexualität & digitale Medien

Alex Pummer

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Psychologe und Lerntherapeut; Projektkoordinator der österreichischen Helpline für Safer Internet im europaweiten INSAFE Netzwerk im Bereich Risiken der digitalen Medien; Zertifizierter Saferinternet.at-Trainer
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