Alte Männer auf der Bank
Das Wohnen im Alter
Ein problematisches Forschungsfeld. (21.10.2024)
Förderjahr 2023 / Stipendien Call #18 / ProjektID: 6727 / Projekt: Gutes Wohnen in Smart Homes.

Struktur

Das dritte Hauptkapitel behandelt das „Wohnen im Alter“. Im ersten Abschnitt soll ein Überblick über die gerontologische Forschung gegeben werden, im zweiten Abschnitt die philosophischen Betrachtungen zum Alter kurz dargestellt werden und im dritten Abschnitt auf das Wohnen im Alter eingegangen werden. Diese Struktur hat sich nun als nicht haltbar erwiesen.

Herausforderung 1: Gerontologie

Einen gerontologischen Überblick zu geben hat sich als äußerst schwierig herausgestellt, da die Gerontologie keine geschlossene Disziplin in einem engeren Sinne ist. Sie greift auf die Forschungen zurück, die in anderen Disziplinen zum Alter gemacht werden. Beispielsweise wird in der Biologie der Alterungsprozess von Lebewesen erforscht und deren Erkenntnisse dann in der Gerontologie zusammen getragen zusätzlich zu den Ergebnissen der Neurologie zum „alternden Gehirn“. Dabei häufen sich in der Gerontologie lauter Teilergebnisse an, die zu einem Gesamtbild des „Alterns“ zusammengesetzt werden sollten. Genau dies stellt sich als schwierig heraus. Zum einen, weil die Sprache aufgrund der unterschiedlichen Disziplinen differiert und zum anderen, weil einige Gebiete fokussierter beforscht werden als andere, was große Lücken zur Folge hat. Es lassen sich also belastbare Dokumente aus dem Bereichen Medizin, Biologie, Psychologie und Pathologie zum Altern finden, diese haben jedoch nur bedingt Überschneidungen miteinander und sind in den seltensten Fällen in einen größeren Forschungskontext gesetzt wie z.B. das Wohnen im Alter.

Herausforderung 2: Philosophie

Ähnlich Probleme eröffnen sich über den philosophischen Zugang.  Es werden in den verschiedenen Epochen (Antike, Romantik, Moderne etc.) verschiedene Betrachtungen zum Alter gemacht, allerdings häufig nur am Rande ausgeführt z.B. einer Ethik oder einer philosophischen Anthropologie oder Soziologie. Philosophische Abhandlungen zum „guten Leben“ im Allgemeinen finden sich häufiger im Gegensatz zu Abhandlungen zum „guten leben im Alter“ oder zum „guten Wohnen im Alter“.

Mögliche Lösung: Architektur

Diese Sachlage erschwert die Strukturierung des Kapitels „Wohnen im Alter“. Meine Überlegung ist dazu überzugehen ggf. dieses Kapitel nicht von der Gerontologie aus aufzubauen, sondern aus der Architektur heraus. Von dort werden die Aspekte zum Altern heranholen. Mit der Absicht so ein brauchbares wissenschaftlich fundiertes Gesamtbild zum Wohnen im Alter darstellen zu können.

Tags:

Wohnen im Alter Wohnen Gerontologie Philosophie

Theres-Antonia Bock

Profile picture for user Theresa-Antonia Bock
Mein Tätigkeitsfeld erstreckt sich von der klassischen Innenarchitektur bis hin zur Architekturphilosophie.
Derzeit konzentriere ich mich auf meine Dissertation im Bereich Digitalisierung des Wohnens.

Als Innenarchitektin durfte ich in den letzten Jahren miterleben, wie die Digitalisierung immer mehr in den Standard Wohnbau Einzug hält. Smart Buildings und Smart Homes ermöglichen eine effizienteres Facility-Management. Aus ökonomischer Perspektive macht es daher Sinn diese Technik voranzutreiben. Wie sieht es allerdings mit anderen Bereichen aus, die diese Technik ebenfalls beeinfluss? Mit dem Einzug der smarten Technologien in den Pflegebereich und damit in das assistive Wohnen stellen sich grundlegende ethische Fragen. Im Zuge meines Philosophiestudiums und späteren Forschung beschäftigte ich mich immer mehr mit dem Zusammenhang zwischen Technik- Mensch und dem Wohnen und stellte mir immer mehr die Frage, wie die Digitalisierung des Wohnens unser Verständnis vom Wohnen verändern wird.
Wird es ein gutes Wohnen bzw. Leben sein, wenn wir in Zukunft mit unserem Wohnraum kommunizieren?
Wird es ein gutes Wohnen bzw. Leben sein, wenn unser Wohnraum eine auf uns zugeschnittenes Wohnklima schafft?
Wird es ein gutes Wohnen bzw. Leben sein, wenn uns unser Wohnraum vollautomatisch alle unsere Bedürfnisse stillt?
Wie würde uns das als Menschen verändern? Wären wir noch in der Lage selbst Entscheidungen zu treffen? Wären wir noch in der Lage selbst zu wissen, was uns gut tut? Wären wir noch in der Lage für uns Verantwortung zu übernehmen?
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