Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2256 / Projekt: SeXtalks 2.0
INSAFE ist ein europäisches Netzwerk von nationalen Organisationen, die das Ziel haben, das Bewusstsein für eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung des Internets unter Jugendlichen zu fördern. Das Netzwerk trifft sich zwei Mal jährlich.
Beim jetzigen Treffen in Manchester war dem Thema Pornografie ein Teil des Meetings gewidmet. Vorgestellt werden sollten dazu Best Practice aus allen EU Ländern. Bis jetzt gibt es noch in keinem anderen EU Land Workshops, die wie wir, ausschließlich zu Medien und Sexualität arbeiten. In vielen EU Ländern wäre das aufgrund politischer Vorgaben leider auch (noch) undenkbar.
Wir wurden in diesem Zusammenhang gebeten, zu zeigen, wie SeXtalks 2.0 zu diesem Thema mit Jugendlichen arbeitet. Dem sind wir natürlich gerne nachgekommen.
Fazit: Die Wertschätzung und das Interesse waren sehr groß. Besonders beeindruckt hat, auf welchen fundierten wissenschaftlichen „Beinen“ das Projekt steht. Kaum jemand kannte ein wissenschaftliches Modell zur Porno-Kompetenz und somit arbeitet auch noch niemand nach so einem Konzept, innerhalb des EU-Netzwerkes, außer wir.
Einige Länder wollen nun auch überprüfen, ob sie finanzielle Mittel aufstellen können, um Ausbildungsworkshops bzw. MultiplikatorInnen Workshops von uns in ihr Land zu holen (z.B. Slovenien, England).
Besonders gut angekommen ist auch unser neues Kahoot Quiz, mit dem wir den Bereich der Pornografie aufgreifen, wo Jugendliche selbst Pornografie produzieren, also im Bereich Sexting. Kahoot ist ein interaktives Online Quiz bei dem die Jugendlichen Fallbeispiele spielerisch erarbeiten können.
Hier der Link zum frei verfügbaren Quiz: https://play.kahoot.it/#/k/966416dd-c975-4b65-ad48-acf467356a0c
Das Quiz kann auch in der MultiplikatorInnen Fortbildung genützt werden.
Auffallend war, dass viele der anderen Ländern sehr theoretisch mit den Jugendlichen zum Thema Pornografie arbeiten, etwa mit der Geschichte der Pornografie und dabei weniger in der Lebensrealität der Jugendlichen agieren. Diskussion war vor allem auch, wie und ob Chancen der Pornografie thematisiert werden sollten und welche Risiken im Konsum von pornografischen Clips gesehen werden. Unserer Meinung nach kann und sollte Pornografie nicht pauschalisiert werden, denn es gibt unterschiedliche Arten von Pornografie, die in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sein können. Dies sollte in der Arbeit mit MultiplikatorInnen eine Rolle spielen. In der Arbeit mit Jugendlichen, bei oft sehr begrenztem Zeitbudget, kann man durchaus auf die für sie meist auch am einfachsten zugängliche gratis online Pornografie eingehen, wenn man dies auch angibt.
Auch unsere Webseite konnten wir vorstellen. Sie ist für einige Länder, wie z.B. Deutschland oder auch Luxemburg durchaus auch nutzbar. Besonders gut angekommen sind, die Videotipps und die Kurztests.
Alles in allem konnten wir mit unserem Projekt zeigen, dass es möglich ist, nach einem wissenschaftlichen Konzept zum Thema Pornografie zu arbeiten und dabei trotzdem in der Lebensrealtität der Jugendlichen zu bleiben.
Was wir sonst gerade machen? Workshops halten und dann vor allem nach einer Finanzierung suchen, nach einer Finanzierung suchen, nach einer Finanzierung suchen, für eine Finanzierung kämpfen... ;) Wie wir das machen, dazu bald mehr.