Förderjahr 2021 / Projekt Call #16 / ProjektID: 5768 / Projekt: Free to Play?
Ein Großteil der Jugendlichen Spielenden (etwa 85 Prozent) gab im letzten Jahr Geld in Spielen aus. Im Durchschnitt wurden dabei pro Person etwa 169 Euro ausgegeben. Das wären etwa 14 Euro im Monat, also ein Betrag, der durchaus taschengeldgerecht ist. Dabei zeigten sich aber Auffälligkeiten, etwa dass einige wenige Spielende sehr hohe Geldbeträge angaben, während der Großteil eher geringe Ausgaben vermerkte. Dies deutet auf eine ungleiche Verteilung hin, die aus dem traditionellen Glücksspiel bekannt ist, wo es ebenfalls einige wenige Spielende sind, die den Großteil der Umsätze verursachen. Diese Personen werden in der Industrie oft als "Wale" bezeichnet, deren Fang sich sozusagen lohne.
Es wurde darum eine Lorenzkurve erstellt und ein sogenannter Gini-Index berechnet. Dieser kann angewandt werden, um Ungleichmäßigkeiten bei Geldausgaben darzustellen und liegt zwischen 0 und 100 Prozent, wobei bei 100 Prozent sämtliche Ausgaben von einer Person getätigt wurden. Für den Glücksspielsektor in Deutschland gilt ein Gini-Index von 87,9 Prozent. Ganz ähnlich gestaltet sich diese Zahl in unserer Erhebung: Mit einem Gini -Index von 85,4 Prozent ähnelt die Ausgabenverteilung jener der Glücksspielbranche in Deutschland.
Die "Wale", also jene 10 Prozent der Spielenden, die besonders hohe Geldmengen ausgeben, zeichnen sich dabei für etwa 73 Prozent der Ausgaben verantwortlich. Unter ihnen sind nicht nur ökonomisch gut gestellte Personen, sondern auch ökonomisch benachteiligte und vermehrt von Suchtverhalten betroffene Jugendliche, die besonders schutzwürdig sind.