Förderung der Gesundheitskompetenz
Die Grundlage für gesundes Handeln (29.05.2019)
Förderjahr 2018 / Project Call #13 / ProjektID: 3147 / Projekt: Gamer's Health

Gamers Health verschreibt sich der Förderung der Gesundheitskompetenz von ComputerspielerInnen. 

Die WHO (2018) definiert Gesundheitskompetenz (Health Literacy) folgendermaßen:

Health Literacy has been defined as the cognitive and social skills which determine the motivation and ability of individuals to gain access to, understand and use information in ways which promote and maintain good health. Health Literacy means more than being able to read pamphlets and successfully make appointments. By improving people's access to health information and their capacity to use it effectively, health literacy is critical to empowerment.

 

Grundlage für Gesundheitskompetenz sind Sprachverständnis, die Erkenntnis der Bedeutung der Informationen und der Anwendung für einen selbst und die Fähigkeit der Evaluation der dargebotenen Informationen.

Studien in Australien und den USA stellten fest, dass annähernd die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung eine suboptimale Gesundheitskompetenz aufweist. Diese verursacht in Folge beträchtliche Kosten für das Gesundheitssystem und äußert sich in einer höheren Anzahl von Spitalsaufenthalten, höheren Gesundheitsausgaben und einer höheren Sterblichkeitsrate. Geringe Gesundheitskompetenz kann zu Missverständnissen bezüglich der eigenen Erkrankung sowie zu verminderter Mitarbeit in der Therapie (Compliance), Unzufriedenheit mit der Behandlung und großer Angst führen.

Jugendliche und junge Erwachsene, die an Erkrankungen leiden, befinden sich in einer schwierigen Situation. Zum einen streben sie nach Unabhängigkeit und Abgrenzung, zum anderen verfügen sie oft noch nicht ausreichend über die Fähigkeit sich im Gesundheitssystem alleine zurecht zu finden. Der Wunsch nach Autonomie und damit verbundener Kontrolle über die eigene Gesundheit ist jedoch groß. In westlichen Nationen sind ungefähr 20-30% der jungen Erwachsenen von chronischen Krankheiten betroffen. Das Gesundheitsverhalten in der Jugend ist ein Prädiktor für das Risiko, im Erwachsenenalter eine chronische Krankheit zu entwickeln.

Das Medium Internet ist heutzutage in der westlichen Welt allgegenwärtig und so kann behauptet werden, dass der Zugang nahezu sozioökonomisch unabhängig und für alle gegeben ist. Die Barrieren entstehen laut einer Studie allerdings oft in komplex und schwierig geschriebenen Texten. Die Vermittlung von Gesundheitsinformationen bedarf besonderer Sorgfalt, da Fehlinformationen zu schwerwiegenden Konsequenzen führen können. Aus diesem Grund ist es wichtig die Qualitätsmerkmale der Gesundheitsinformation wie Vollständigkeit, Genauigkeit, Tiefe, Verständlichkeit und Relevanz zu beachten.

Letztendlich ist Gesundheitskompetenz eine Schlüsselkompetenz zu einem gesunden und selbstbestimmtem Leben. Eine ausgebildete Gesundheitskompetenz führt uns zu der Erkenntnis, dass Gesundheit und Krankheit im ständigen Wandel sind und nur selten der gesamte Organismus betroffen, jedoch immer wieder einzelne Komponenten vorübergehend erkranken können. Sie befähigt uns zu unterscheiden valide Informationen von Falschmeldungen zu unterscheiden und ermöglicht es uns Inhalte kritisch zu hinterfragen.

Die Förderung der Gesundheitskompetenz steht daher zurecht weltweit im Fokus der Gesundheitspolitik und muss zielgruppenspezifisch erfolgen. 

stefan.doubek@gamers-health.com

Stefan Doubek

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(Sport)Physiotherapeut und Gesundheitswissenschafter

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