Förderjahr 2018 / Stipendien Call #13 / ProjektID: 3148 / Projekt: Mental Resources and Context in Mobile Interaction
Nachdem ich letztes Jahr auf der gleichen Konferenz schon vertreten war, gelang es mir auch dieses Jahr einen Kurzbeitrag auf der „11th International Conference on Quality of Multimedia Experience“ (kurz: QoMEX 2019) zu platzieren.
In dem Beitrag präsentiere ich die letzte Studie meines Doktorats, die ich Ende letzten Jahres durchgeführt und Anfang diesen Jahres ausgewertet hatte.
Die Veröffentlichung von Teilergebnissen einer Dissertation auf wissenschaftlichen Konferenzen und in wissenschaftlichen Zeitschriften ist immer eine gute Sache. Durch die Veröffentlichung kann man nachweisen, dass mehrere Gutachter_innen im Peer-Review-Verfahren die Ergebnisse für relevant und interessant befunden haben. Auch werden die Ergebnisse vor der Veröffentlichung in der Promotionsschrift schon einem breiteren wissenschaftlichen Fachpublikum präsentiert und von diesem diskutiert.
Die durchgeführte Studie war eine semi-realistische Feldstudie, in der ich den Zusammenhang zwischen Kontext, Stress und Chatverhalten (insbesondere Tippfehlern) beim Pendeln in öffentlichen Verkehrsmitteln untersuchen wollte. Semi-realistisch heißt in diesem Fall, dass ich bestimmte Faktoren der Studie vorgegeben habe. So war in diesem Fall die abzugehende bzw. abzufahrende Route vorgegeben, der per Nachrichten-Bot simulierte Chat war einheitlich und das für die Studie verwendete Smartphone wurde ebenfalls gestellt. Da Nutzungsstudien im Feld trotzdem sehr unvorhersehbar und überraschend verlaufen können, wurde so eine gewisse Vergleichbarkeit gewährleistet.
Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass Nutzer_innen nicht mehr zum Tippen auf ihren Smartphones stehen bleiben. Während vor 10 Jahren das Gehen fürs Tippen noch unterbrochen wurde, geben wir heute Nachrichten auf unseren virtuellen Tastaturen ein und gehen dabei zur Straßenbahn. Nichtsdestotrotz besagen zwei weitere Erkenntnisse der Studie, dass wir a) dabei mehr gestresst sind als beim Stehen und b) mehr Fehler beim Tippen machen. Die Zeitersparnis des Weitergehens kommt also mit Kosten.
Diese Ergebnisse habe ich also auf der QoMEX 2019 präsentiert. Die Konferenz fand im Juni in Berlin statt und ich konnte viele bekannte Gesichter wiedertreffen. Meinen Kurzbeitrag präsentierte ich dabei als Poster und hatte einige spannende Diskussionen während der Poster-Session. Der Aufwand hat sich also mehr als gelohnt!
Das Poster findet Ihr hier: