Game On! Gamble On?
Über Gambling im Gaming (04.12.2018)
Förderjahr 2018 / Stipendien Call #13 / ProjektID: 3550 / Projekt: "Game Over?"

Letzte Woche erzählte mir ein junger Mann im Alter von 11 Jahren im Rahmen eines Workshops, er habe bereits mehr als 600 Euro im Spiel „Clash of Clans“ ausgegeben.

Ungeachtet des Wahrheitsgehaltes dieser einen Aussage höre ich ähnliche Statements recht oft, womit wohl etwas Wahres dran sein dürfte. „Clash of Clans“ ist dabei eigentlich kostenlos spielbar.

 

Die zunehmende Beliebtheit digitaler Spiele führte in den letzten Jahren auch zu einem enormen wirtschaftlichen Wachstum der Spielebranche. Bereits 2016 konnte die Videospielindustrie höhere Umsätze als Hollywood verbuchen – und das zu einem großen Teil durch Spiele, die im Grunde kostenlos spielbar sind. Das sogenannte „free-to-play“ Spielmodell ist nicht unumstritten und führte zuletzt auch auf internationaler Ebene zu Rufen nach Regulierung. Grund dafür sind Glückspielelemente namens „loot boxen“, die momentan in sehr vielen digitalen  Spielen Einzug finden und staatlich nicht reguliert sind. Glückspiel ist in Österreich nicht zuletzt aus Gründen  des Jugendschutzes streng reguliert. Wenn nun entsprechende Elemente in Form von Videospielen gezielt an junge Menschen adressiert werden, wird ein sinnvolles und nötiges Gesetz aus finanziellem Interesse von Herstellerfirmen der entsprechenden Spiele umgangen. Den Nachholbedarf bei der Gesetzgebung in Bezug auf Glückspiel in digitalen Spielen erkannten bereits Belgien, die Niederlande sowie einige andere europäische Länder, die betroffenen Konzernen erste Restriktionen auferlegten.

Bis dies in Österreich ebenso der Fall ist, wird der Umgang mit dieser Problematik von der politischen Sphäre, auf der sie gelöst werden könnte, auf die Sphäre des privaten und der Familie gedrängt, auf der allenfalls kompensatorisch gehandelt werden kann. Dabei kommen natürlich auch Fragen nach der Verantwortung auf – trägt das Familiensystem die alleinige Verantwortung, ihre Sprösslinge von zweifelhaften Einflüssen wie Glücksspiel fernzuhalten, oder sind Herstellerfirmen sowie Gesellschaft in Form von staatlichen Regulierungen mit in der Verantwortung?

Wie sich diese Glücksspielelemente darbieten, welche politischen Bemühungen, mehr oder weniger erfolgreich, bereits stattgefunden haben und wie mit diesen Phänomenen in der erzieherischen Praxis umgegangen wird sind Fragen, die im Rahmen meiner Arbeit ausgiebig bearbeitet werden.

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