Förderjahr 2018 / Stipendien Call #13 / ProjektID: 3148 / Projekt: Mental Resources and Context in Mobile Interaction
In diesem Blogbeitrag möchte ich von meinen Erfahrungen aus dem Dissertationsendspurt berichten und diese in ein paar griffige Tipps und Tricks verpacken.
Da man in seinem Leben nur eine Dissertation schreibt (normalerweise), kann man nicht fürs nächste Mal lernen. Deswegen möchte ich meine persönliche Erfahrungen gerne für alle teilen, die ihre Schreibphase noch vor sich haben. Hier also meine Empfehlungen:
Forschung wird nie fertig
Ihr habt das Gefühl, dass euer Forschungsvorhaben nie fertig wird? Es gäbe noch viele spannende Aspekte, die es lohnen würde zu vertiefen? Dazu gibt es eine positive Nachricht: genau das zeichnet ein rund laufendes Dissertationsvorhaben aus. Man ist in seiner Forschung drin, entdeckt viele spannende Zusammenhänge und man würde am liebsten alles in die Diss verpacken. Ein wohlgemeinter Rat: Tut es nicht. Zieht in Absprache mit Eurem_r Betreuer_in einen Schlussstrich und schreibt dann zügig auf. Das führt zum nächsten Punkt:
Ein guter Plan ist alles
Macht mit eurem_r Betreuer_in einen Plan für den Endspurt und versucht diesen so gut wie möglich durchzuziehen. Verzögerungen gibt es immer, klar, aber genau deswegen ist es auch sinnvoll Pufferzonen einzubauen, sodass man beispielsweise ruhigen Gewissens eine Woche zu Weihnachten frei machen oder auch mal krank werden darf. Das klingt ziemlich drastisch, aber ich habe schon mehrfach gesehen, dass Dissertant_innen sich einfach ein Jahr lang keinen Urlaub gegönnt haben. Das ist schlecht, denn eine Dissertation ist ein...
Marathon statt Sprint
Wir kennen es alle, das Paper-Schreiben auf den letzten Drücker. Im Zweifelsfall setzt man sich halt zwei Nächte hin und schreibt das Paper runter. Leider geht das bei einem langjährigen Projekt wie einer Dissertation nicht. „Schnell mal runterschreiben“ dauert im Zweifelsfall ein bis drei Monate. Die Erfahrung zeigt, dass vier bis sechs Stunden konzentriertes Schreiben am Tag über längere Zeiträume realistisch ist. Auch sollte man dringend einen Tag die Woche die Füße hochlegen und auf andere Gedanken kommen. Für so ein großes Projekt wie die Diss sollte man nicht die eigene physische und psychische Gesundheit aufs Spiel setzen.
Für die eigene Gesundheit sorgen
Dies beinhaltet auch sich regelmäßig zu bewegen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Es klingt wie ein Rat von der eigenen Mutter, aber stellt euch mal vor, dass ihr sechs Monate lang zwölf Stunden am Tag vor dem Rechner sitzt und nur ungesundes Zeug esst. Euer Rücken und eure generelle Fitness würden es euch nicht danken. Deswegen: Es empfiehlt sich, auch in stressigen Phasen mehrmals die Woche zum Sport oder wenigstens raus in die Natur spazieren zu gehen, und ab und zu mal selbst zu kochen.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei
Ein sinnvolles Mantra für die Abschlussphase lautet: es geht vorbei. Die Dissertation ist ein begrenzter Zeitabschnitt im Leben und auch er wird ein Ende haben. In der Abschlussphase ist es ebenfalls an der Zeit, den übermäßigen Perfektionismus über Bord zu werfen, denn: Die beste Dissertation ist eine abgegebene! In diesem Sinne: Viel Erfolg!