Förderjahr 2018 / Project Call #13 / ProjektID: 3063 / Projekt: GPS-Info
GPS-Infoanfrage mit ArcGIS 10.x:
Ende Jänner 2020 ist es uns mit Erfolg gelungen mit einer kleinen Quellcodeanpassung den potentiellen Anwenderkreis von GPS-Info enorm zu erweitern. Nun ist es auch möglich GPS-Info mit vier Zeilen Pythoncode in das weltweit am meisten genutzte Desktop GIS-System ArcGIS der Firma ESRI einzubinden. Bei der Software ArcGIS handelt es sich um proprietäre Software und war daher zu Projektbeginn für unser keine Option.
Leider wurde jedoch immer wieder von sehr interessierten Usern erwähnt, dass Sie im Arbeitsalltag ausschließlich das weltweit am meisten verbreitete GIS-System der Firma ESRI nutzen und daher unsere Projektergebnisse nicht verwenden werden. Dadurch war der Nutzerkreis bis kurz vor Projektende auf User des bekannten Open Source GIS Q-GIS und andere eingeschränkt.
Durch Zufall haben wir herausgefunden, dass ArcGIS und Q-GIS eine gemeinsame Pythonbibliothek (numpy) im Standardprodukt bereitstellen. Wir bauten das Skript entsprechend um und haben mit einem Skript eine Lösung für beide "Welten".
In diesem Zusammenhang möchten wir uns insbesondere bei Herrn Johann Niedertscheider und Dieter Keller (Land Tirol, TIRIS-Zentrale) bedanken, dass wir die Funktionalitäten innerhalb von ArcGis auf einem Rechner des Landes Tirol testen durften.
Der Quellcode für den Zugriff innerhalb von ArcGIS 10.7.1 findet man in unserem GitHub-Repository unter dieser URL: https://github.com/gpsinfo/gpsinfo_for_arcgis_python27
Günstige und einfache Umsetzung der PSI-Richtlinie (Open Data) für Rasterdaten mit GPS-Info:
Durch die gelungene Nutzerkreiserweiterung sehen wir eine große Chance, dass die geförderten Projektergebnisse im Rahmen der Umsetzung der PSI-Richtlinie eine sehr breite Verwendung in Österreich bzw. ganz Europa finden werden.
"Am 20. Juni 2019 ist die EU RL RICHTLINIE (EU) 2019/1024 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über offene Daten und die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors (PSI) ist in Kraft getreten. Diese Richtlinie sieht nicht nur eine klare Positionierung in Richtung Open Data vor, sondern konkretisiert auch das „WAS“ – High Value Datasets (HVD) – und das „WIE“ – technische Schnittstellen in Form von APIs. Bis Juli 2021 haben nun die Mitgliedstaaten Zeit, diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Der Abstimmprozess, welche aus österreichischer Sicht die High Value Datasets sind und als Konsequenz deren künftige Bereitstellung als Open Data mittels APIs, ist in Österreich, unter der Federführung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) voll in Gang" (QUELLE: http://www.ageo.at/, abgefragt am 31.01.2020).
In diesem Zusammenhang werden hochauflösende Höhendaten oder Luftbilder der öffentlichen Verwaltung in noch besserer Qualität als heute als Open Data bereitgestellt werden. Wir sehen mit unserer Projektergebnissen sämtliche Anforderungen für die technische Umsetzung der PSI-Richtlinie speziell für Rasterdaten erfüllt und möchten die Vorteile von GPS-Info zusammenfassen:
- Günstige und einfache Datenbreitstellung auf Basis eines etablierten, internationalen Standards (WMTS)
- Fertige API steht in Form der Pythonmodule (Version 2 + 3) kostenlos zur Verfügung
- API kann in gängiger Standardsoftware (ArcGIS, ArcGIS Pro, Q-GIS, GvSIG, ...) mit vier Zeilen Code verwendet werden
- Benutzungsfreundlicher Download von Rasterdaten ("bounding box") mit fertiger Datei als Ausgabe (ohne Blattschnitt)
- Kurze und energiesparende Downloadzeiten durch bounding box Abfrage
- Wartung und Entwicklung von Applikationen für den Datendownload entfällt für die öffentliche Verwaltung zur Gänze
Als "Vorgeschmack" haben wir einen GPS-Infodienst mit drei Höhenmodellen aufgesetzt. Es handelt sich hier um den ersten GPS-Infodienst mit drei Layern:
- Höhenmodell der Landeshauptstadt Eisenstadt (Auflösung 1 m)
- Höhenmodell im Süden von Oberösterreich (Auflösung 1m)
- Höhenmodell Österreich (Auflösung 10m)
Die drei WMTS-Dienste findet man unter dieser URL: https://raw.githubusercontent.com/maegger/GPS_INFO_PSI_TESTSERVICE/master/gpsinfoWMTSCapabilities.xml
Unser Dank gilt dem Referat GIS-Koordination des Amtes der Burgenländischen Landesregierung für die kostenlose Bereitstellung der Höhendaten der Landeshauptstadt Eisenstadt.
Das Höhenmodell im Süden von Oberösterreich, welches bereits seit längerer Zeit als Open Goverment Datensatz vorliegt, kann in der WMTS-Struktur unter dieser URL heruntergeladen werden: https://www.egger-gis.at/app/download/17101978696/GPS_INFO_PSI_TESTSERVICE.zip?t=1581231258
Ein lokaler Zugriff auf dem eigenen Rechner mit unseren Pythonskripten kann so getestet werden.
Notwendige Weiterentwicklung nach Projektende:
In der tiefergehenden Diskussion mit dem Land Vorarlberg (VOGIS) kamen wir zur Erkenntnis, dass GPS-Info verschiedene Rasterformate (z.B: GeoTIFF) bereitstellen sollte, um eine noch breitere Verwendung zu finden und den verschiedenen Anforderungen der PSI-Richtlinie optimal gerecht zu werden (z.B. Speicherplatz am Server, blattschnittfreier Download von Luftbildern).
Auch das Konvertierungstool muss noch so adaptiert werden, damit man auch für sehr große Gebiete einen Dienst mit Knopfdruck generieren kann. Derzeit kann man Dienste auf Basis einer Ausgangsdatei erstellen. Hochauflösende Höhendaten für große Gebiete (z.B. ein ganzes Bundesland) liegen jedoch immer in mehreren Ausgangsdateien in einem definierten Blattschnitt vor. Dies erfordert eine Anpassung.
Die Python Referenzimplementierungen greifen per HTTP auf den Serverdienst zu und verwenden somit das Standardprotokoll im Internet. In großen Netzwerken (z.B. von Unternehmen oder der öffentlichen Verwaltung) wird der Datenverkehr jedoch teilweise über Proxies geleitet und machen eine Proxy-Unterstützung für unsere Referenzimplementierungen in Python notwendig.
Abschließend möchten wir uns bei allen beteiligten Interessenten bedanken, welche unser Projekt unterstützt haben und möchten auf dieses kurze Video hinweisen: