Bild von Neapel
Napoli, ich komme!
Mein erster Konferenzbesuch - die Phasen einer Einreichung (07.03.2018)
Förderjahr 2017 / Stipendien Call #12 / ProjektID: 2419 / Projekt: Quality and consumption of user-generated content for academic learning purposes

(1) Die Einreichung

Ende letzten Jahres habe ich einen Konferenzbeitrag bei der WorldCist'18 - 6th World Conference on Information Systems and Technologies eingereicht. Zuerst dachte ich an ein Poster Paper, da ich erst erste Ergebnisse darstellen wollte. Da es laut Konferenzbeschreibung aber auch möglich war, mit einem Beitrag, der in einer höheren Kategorie eingereicht wird, in einer niedrigeren Kategorie angenommen zu werden, hatte ich nichts zu verlieren. Deshalb reichte ich dann doch ein Short Paper ein. Vorgabe dafür war, dass es sich um eine laufende Arbeit mit ersten Ergebnissen handelt, die zur Diskussion gestellt werden. Also eigentlich eh genau das Richtige für mich. Als Seitenlimit wurden 7 Seiten angegeben, was gar nicht so leicht war einzuhalten, da eine Seite des Konferenz-Templates wesentlich weniger Text umfasst als eine gewöhnliche A4-Seite. Aber ich habe es hinbekommen und eingereicht. Richtig aufgeregt war ich.

Worum geht es?

In dem Beitrag geht es um Affordances, also grob gesagt, um die empfundenen Handlungsmöglichkeiten (Gibson, 1979; Norman, 1990) der Studierenden in Zusammenhang mit user-generated Content-basierten Anwendungen. Dabei habe ich mich auf folgende, sehr verschiedene Anwendungen fokussiert: Wikipedia, YouTube und Facebook. Wichtig ist hier, festzuhalten, dass der Beitrag auf explorativen Daten beruht, d.h., die Ergebnisse müssen noch weiter überprüft werden, um auf eine größere Stichprobe anwendbar zu sein.

(2) Das Warten

Dann kam die Zeit des Wartens, denn so eine Einreichung wird „gereviewt“. Das heißt, dass mindestens 2 Leute des Konferenz-Komitees sie begutachten. Der anfänglichen Euphorie über die erfolgte Einreichung folgten Ernüchterung und Skepsis: Wird mein Beitrag es schaffen? Immerhin reichen da sehr viele Menschen ein. Doch das Warten hat sich gelohnt: Nach Weihnachten bekam ich die Nachricht, dass mein Paper tatsächlich akzeptiert wurde.

(3) Überarbeitung und camera-ready version

Was man als Neuling im Vorfeld vielleicht nicht weiß ist, dass man dann noch die Gelegenheit hat, das Feedback der Reviewer einzuarbeiten – also die Rückmeldung der Leute, die das Paper gelesen und bewertet haben. Dafür hatte ich ungefähr 1,5 Wochen lang Zeit. Doch was nun? Ich wusste nicht so recht, wie ich das genau umsetzen sollte. Immerhin wollte ich am Ende einen guten Beitrag abliefern. Also suchte ich Hilfe: Zuerst bei meinem Professor, der mir trotz seines Weihnachtsurlaubs ein kurzes Feedback per E-Mail gab (Danke!!). Das war schon ein guter Anfang für mich, aber noch etwas zu wenig. Also fragte ich eine liebe Kollegin um Rat, die sich auch Zeit für mich nahm und mir noch einige wertvolle Tipps zur Überarbeitung des Papers gab (Danke, Barbara!!). Dann ging es ans Verbessern der Arbeit und so konnte ich im Jänner die Endversion, oder auch „camera-ready version“ genannt, zeitgerecht einreichen.

Der Veranstaltungsort: Die Villa Doria d'Angri
Der Veranstaltungsort: Die Villa Doria d'Angri in Neapel

(4) Wie es nun weitergeht

Na, ab zur Konferenz natürlich! Diese findet von 27. bis 29 März in der Galleria Sedi - Villa Doria d'Angri in Neapel, Italien, statt. Dort werde ich meinen Beitrag präsentieren (siehe Konferenz-Programm). Das dazugehörige Paper wird in der Serie Advances in Intelligent Systems and Computing (Volume 746) des Springer Verlags erscheinen.

Und bis es soweit ist, werde ich mit meiner Duolingo-App noch ein bisschen Italienisch lernen.

Also, arrivederci und bis bald!

 

Referenzen

Gibson, J. J. (1979). The theory of affordances. In Gibson J.J. (Hrsg.) (1986): The Ecological Approach to Visual Perception (Nachdruck). Lawrence Erlbaum Associates, Inc., New Jersey.

Norman D. A. (1990) The design of everyday things (Nachdruck). First Doubleday (ursprünglich veröffentlicht 1988: The psychology of everyday things. Basic Books. New York).

Einen kurzen und guten Überblick zum Thema „perceived affordances“ bietet Normans Essay „Affordances and Design“, das er auf seiner Website veröffentlicht hat. Verfügbar unter http://www.jnd.org/dn.mss/affordances_and.html [abgerufen am 07.03.2018].

 

 

Corinna Raith

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Corinna Raith ist Doktorandin der Wirtschaftsinformatik am Institute for Information Management and Control der WU Wien. In ihrer Dissertation befasst sie sich mit der Verwendung von User-generated Content für universitäre Lernzwecke. Daneben ist sie als Frauen in die Technik-Botschafterin für den Verein Sprungbrett tätig.
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