Förderjahr 2017 / Project Call #12 / ProjektID: 2335 / Projekt: RemoteMentor
Im Juni 2018 wurden von den Soziologinnen Jana Mikats und Sophi Valentin vier Gruppendiskussionen mit einer Teilnehmerinnenanzahl zwischen 2 und 5 Schülerinnen durchgeführt. Für die Gespräche stand je eine Unterrichtseinheit von 50 Minuten zur Verfügung. Wie im Blogpost vom August 2018 bereits erwähnt, war das Ziel der Gruppendiskussionen die Erfahrungen der jugendlichen Mädchen mit der Mentoring-Funktion – unter besonderer Berücksichtigung von Gender-Aspekten – zu erheben. Für die Gespräche wurde den beiden Soziologinnen in den Schulen ein eigener Raum zur Verfügung gestellt, um ruhige und ungestörte Gespräche zu ermöglichen. Die Gesprächsatmosphäre war freundlich und offen, wodurch interessante und vielseitige Eindrücke von den Teilnehmerinnen gewonnen werden konnten.
Eindrücke
Was wir hier präsentieren ist ein erster Einblick, in die Themen und Erfahrungen, die in den Gruppendiskussionen aufgekommen sind. Es handelt sich jedoch nicht um die Ergebnispräsentation des Projekts, da diese erst nach Ende der zweiten Mentoring Phase und der sozialwissenschaftlichen Analyse aller erhobenen Daten erfolgen kann.
Die Schülerinnen äußerten sich in den Gesprächen grundsätzlich sehr positiv über die Mentoring-Funktion. Die eins-zu-eins-Betreuung konnten sie gut nutzen und empfanden diese als sehr hilfreich auf dem Weg zur Verwirklichung ihrer Spielidee. Einige der jugendlichen Mädchen schätzen aber auch die Zeit ohne Hilfe der Mentor_innen, da sie dort verschiedene Funktionen der App selbst ausprobieren und ihr neu erlangtes Wissen eigenständig anwenden konnten.
Die Faktoren, die Einfluss auf die Zufriedenheit der Mädchen mit dem Projekt hatten waren natürlich zahlreiche. Es gab große Unterschiede zwischen den Mädchen, beispielsweise in Hinblick auf Interesse und Freude am Programmieren, oder auch in ihrem Charakter (z.B. offen/schüchtern), die zu unterschiedlichen Erwartungen und Vorlieben führten.
Insbesondere die erste Kontaktaufnahme mit einer unbekannten Person stellte für manche Schülerinnen eine große Hürde dar. Die Aufregung legte sich aber recht schnell und die zweite Kontaktaufnahme stellte dann schon keine Herausforderung mehr dar.
Darüber hinaus erlebten die jugendlichen Mädchen Unterschiede zwischen den Mentor_innen und wie diese die Mentorings durchgeführten – also etwa ob die Herangehensweise eher direktiv, interaktiv oder zurückhaltend war. Je nach Vorliebe, Charakter aber auch Spielidee und Spielfortschritt lag den jugendlichen Mädchen einer Art des Mentorings mehr als eine andere.
Ein wichtiger Faktor war auch die Zeit: Zum einen bezog sich das auf die einzelnen Mentoring-Einheiten und zum anderen auf die Projektlaufzeit in den einzelnen Klassen. Einige Schülerinnen erzählten, dass sie und ihre Mentor_innen bei Ablauf der 30 Minuten, bzw. 35 Minuten noch mitten im Programmieren steckten und es als unbefriedigend empfanden abrupt abbrechen zu müssen. Darüber hinaus sorgte der zeitliche Rahmen von insgesamt vier Schulstunden bei einigen der Schülerinnen für Zeitdruck, ihre Idee in der vorgegebenen Zeit umzusetzen zu müssen, was bei manchen – auf Grund unfertiger Spiele oder vereinfachter Spielideen – mit Enttäuschung verbunden war.
Nicht zuletzt bestimmten anfängliche technische Probleme den Verlauf des Mentoring. Waren diese ersten Hürden jedoch genommen, folgte im Regelfall das fokussierte Programmieren mit der hilfreichen Unterstützung der Mentor_innen am anderen Ende der Leitung. Sodass am Ende der Projektlaufzeit die jugendlichen Mädchen, trotz mancher Herausforderungen – die mit dem Programmieren unweigerlich einhergehen – ihre Spielidee verwirklichen konnten und sowohl mit der Mentoring-Erfahrung als auch mit dem fertigen Spiel rundum zufrieden waren.
Ausblick
In der zweiten Phase, die mit Oktober startet werden insgesamt acht weitere Gruppendiskussionen mit Schülerinnen aus vier unterschiedlichen Klassen geführt. Wir sind schon sehr auf ihre Erfahrungen mit dem RemoteMentoring gespannt! Bei den Teilnehmerinnen der Gruppendiskussionen aus der ersten Phase bedanken wir uns für die interessanten Gespräche, das hilfreiche Feedback und die neuen Erkenntnisse.
Für das Team der Uni Graz
Sophi Valentin & Jana Mikats