Förderjahr 2017 / Stipendien Call #12 / ProjektID: 2419 / Projekt: Quality and consumption of user-generated content for academic learning purposes
Im Juni/Juli war es soweit: Es war Zeit für meinen Zwischenbericht an die netidee. Gar nicht so einfach, vor allem, weil die Arbeit an meiner Dissertation sich etwas anders entwickelt hat als ursprünglich geplant. Ich habe viel Zeit für ein Paper aufgebracht, das in meinem Konzept nicht enthalten war. Dadurch haben sich meine anderen Tätigkeiten zeitlich nach hinten verlagert. Meine weiteren Einreichungen waren bisher nur von gemischtem Erfolg gekrönt. Und ja, auch die Auswertung meiner Daten verlief nicht so flott wie gedacht. So war ich einerseits zwar immer beschäftigt, andererseits liege ich im Zeitplan hinterher und die von außen sichtbaren und messbaren Ergebnisse lassen noch auf sich warten. Kurz gesagt, es dauert länger als gedacht.
Bei den anderen wirkt es so easy
Eine Zeit lang war ich deshalb etwas geknickt und unzufrieden mit meinen Leistungen und mit mir selbst. Wenn man sich an einer solchen Stelle in seinem Arbeitsprozess befindet und in einem Zwischenbericht zeigen möchte, dass alles am Laufen ist, stellt sich das mitunter als schwierig heraus. Was man dabei aber nicht vergessen sollte, ist, dass Fortschritt sich selten so linear entwickelt, wie man es plant und sich wünscht. Im März war ich im Cocoquadrat in Wien bei einem wirklich interessanten Impulsworkshop zum Thema Life Design. Dabei wurde genau dieses Thema angesprochen, als es um Zielerreichung ging.
Trotzdem wirkt es bei den anderen meistens so leicht – zumindest, so lange man sich auf ihre Erfolge konzentriert. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass man als Außenstehende/r all die Arbeit, die investierte Energie und vor allem das Weitermachen nach Rückschlägen selten mitbekommt. Vielleicht ist man auch deshalb manchmal dazu verleitet, zu hart mit sich selbst ins Gericht zu gehen, was wiederum dazu führt, dass viele Leute ihre Ziele nicht erreichen, weil sie bei den ersten Hürden zu schnell aufgeben. Ein Stück weit ist es natürlich gut, sich selbst zu hinterfragen und kritisch zu betrachten, so lange die Selbstkritik konstruktiv ist im Sinne von „Was ist gut gelaufen, was weniger gut und wie kann ich es in Zukunft besser machen?“. Zu sehr mit sich selbst hadern sollte man allerdings nicht. Warum ich das schreibe? Weil wir in einer Zeit leben, in der es gefühlt vor allem darum geht, sich optimal zu präsentieren, was oft zu übersteigerten Erwartungen führt. Nur optimal läuft es halt nicht immer. Durchhaltevermögen ist also gefragt.
Fazit
Um wieder zu mir zurückzukommen: Zusammengefasst kann man sagen, das Ergebnis stimmt im Moment für mich noch nicht so ganz. Aber glücklicherweise bin ich ja noch nicht am Ende angekommen und habe so die Möglichkeit, auch die kleinen Rückschläge meiner Auswertungsphase in Fortschritte umzuwandeln. Ein „Dissertationsprojekt“ ist ein Prozess des Lernens und der (Weiter-)Entwicklung mit dem Ziel, am Ende schlauer zu sein als zuvor. Also arbeitet man und kommt zu einem (Zwischen-)Ergebnis, das dann manchmal überarbeitet werden muss und – wenn es schlecht läuft – vielleicht nochmals. Jetzt heißt es dranbleiben. Ich bin sicher, dann wird alles gut und der weitere Erfolg stellt sich ein.